Kinderverschickung

Praxis der Heimunterbringung
Kinderverschickung bezeichnet eine in Deutschland insbesondere vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1990er Jahre praktizierte Form der zeitlich begrenzten Unterbringung von Kindern zur Erholung, Vorbeugung oder Behandlung gesundheitlicher Probleme. Organisiert wurde sie vor allem von Krankenkassen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und später auch vom Staat. Während der Kinderverschickung wurden die Kinder in speziellen Heimen oder bei Pflegefamilien – oft in klimatisch oder landschaftlich als gesund geltenden Regionen – untergebracht. Inzwischen setzt in Folge vieler traumatischer Erfahrungensberichte, Misshandlungen und einem autoritär geprägten Umgang mit den Kindern, eine Aufarbeitung ein.

Borkum
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