Details
  • Titel:Georg Lübbens Abschiedsrede
  • Veröffentlichung:19.09.2019
  • Ort:Ratssitzungssaal, Rathaus
  • Sprache:Deutsch
Autor
Verfügbarkeit
  • Urheberrecht:Gemeinfrei

Die Abschiedsrede des Bürgermeisters Georg Lübben hielt dieser in der Sitzung des Rates am 19. September 2019. Zum 1. November schied er aus dem Amt aus.

Digitalisierter Volltext

Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn nicht ganz besondere Umstände eintreten, dürfte dies heute meine letzte Ratssitzung sein.
Ich möchte daher gerne ein paar Worte an Sie richten.
Vor allen Dingen möchte ich mich bei den Ratsmitgliedern – sowohl dieser Ratsperiode als auch beim vorherigen Rat – für die sehr konstruktive Zusammenarbeit bedanken.
Dem heute vorgelegten Verwaltungsbericht für die letzten 8 Jahre kann entnommen werden, dass wir viele, viele Sitzungen miteinander verbracht haben und eine Menge Probleme gelöst und Maßnahmen durchgeführt wurden.
Die von der Verwaltung erarbeiteten Vorlagen wurden zu über 90 % unverändert, davon viele einstimmig, vom Rat und den Ausschüssen beschlossen.
Wir haben gemeinsam versucht, die Insel voranzubringen und die Lebensverhältnisse für unsere Borkumerinnen und Borkumer zu verbessern.
Dabei haben wir einiges bewegt. Ich denke hier an die Änderung der Bebauungspläne, um zu bezahlbarem Wohnraum zu kommen. Es ist uns gelungen, die Änderung des Bundesbaugesetzes zu initiieren, zusammen mit den anderen Inseln und mit großer Unterstützung unserer Landes- und Bundestagsabgeordneten.
Wir haben ein modernes Feuerwehrhaus gebaut, die Dorferneuerung vorangetrieben, uns gegen Einflüsse von außen gewehrt, für eine bessere Finanzausstattung durch Landkreis, Land und Bund eingesetzt, die Verwaltung modernisiert, ein Bürgerbüro eingerichtet, versucht, den ausufernden Verkehr einzudämmen, Fußgängerzonen eingerichtet, uns im Rahmen der Möglichkeiten für unsere Kinder, Jugendlichen und Senioren eingesetzt und vieles mehr – kann man im Verwaltungsbericht nachlesen. Wir haben mit vielen fantastischen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die Flüchtlingskrise, soweit sie die Insel berührte, bearbeitet. Leitbilder erstellt, mit der NBG wird versucht, den Hafen zu attraktivieren.
Ich will das jetzt gar nicht alles aufzählen.
Trotzdem haben wir es hinbekommen, die Finanzen auf eine solide Basis zu stellen. Wir haben heute gehört, dass die Haushaltsergebnisse um über 10 Mio. Euro besser sind als vom Rat beschlossen und vom Kreis genehmigt. Es wurden auch wesentlich weniger Kredite aufgenommen als in der Satzung vorgesehen. Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr trotz Doppik einen ausgeglichenen Haushalt haben.
Besonders gefreut habe ich mich über das Ergebnis der vom Rat beauftragten Personaluntersuchung der Stadtverwaltung. Dort wurde im Fazit erklärt, dass die Stadtverwaltung sich als lebendige und funktionsfähige Verwaltung darstellt und im Bereich der freiwilligen Leistungen ein an vielen Stellen überdurchschnittlicher Bürgerservice geboten wird. Dem Bürgerkontakt/Beschwerdemanagement wird danach breiter Raum eingeräumt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Verwaltung mit einer überaus großen Zahl an Projekten betraut ist, die neben den laufenden Aufgaben bearbeitet werden.
Das alles ist Ergebnis unserer gemeinsamen Arbeit. Ein Ergebnis, was nicht nur solide ist, wie in einem Leserbrief zu lesen war.
Ein Ergebnis, welches nicht nur von einem engagierten Rat und dem Bürgermeister, sondern auch von den hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des gesamten städtischen Bereichs ermöglicht ist. Dabei schließe ich natürlich unsere GmbH mit ein. Vielen Dank allen.
Dabei weiß ich, dass Sie alle auch einem erheblichen Druck ausgesetzt sind und zwischen Obst und Gemüse so manche Diskussion führen. Leider auch manchmal mit unsachlichen Argumenten oder gar Beleidigungen, wenn ich etwa jetzt an einen vorbestraften Rechtspopulisten denke, der einen Mitarbeiter völlig unberechtigt bis an die Grenze des Rufmords angreift.
Unsere Sitzungen fanden ganz überwiegend, fast immer, in einer sehr konstruktiven Atmosphäre statt. Eine Einigkeit, die auch überörtlich registriert wurde und die so manches wichtige Vorhaben erleichtert, wenn nicht sogar erst ermöglicht hat.
Danke für diese Unterstützung, die ich auch auf meinen Nachfolger zu übertragen bitte. Sollte ich jemanden durch meine Sturheit oder durch mein Temperament verletzt haben, bitte ich dies zu entschuldigen. Böse Absicht war das nie.
Bevor ich zum Ende meiner Rede komme, möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den vielen Menschen bedanken, die mich, auch durch konstruktive Kritik, unterstützt haben.
Ich durfte viele fantastische Menschen kennenlernen, die sich ehrenamtlich und auch beruflich für andere einsetzen. Wir Borkumer können stolz auf diese Menschen sein, die hier erst für ein besseres Leben sorgen. Vielen Dank dafür.
Natürlich ist noch viel zu tun. Das wird immer so sein.
Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit für unsere fantastischen Menschen und für unsere herrliche Insel.